Deutscher Volkswirt
?kologische Zivilisation ist tats?chlich gelebter Alltag der Chinesen Exklusiv
China hat in den letzten zehn Jahren viele Bemühungen zur nachhaltigen und grünen Entwicklung unternommen. In einem Interview mit China.org.cn drückte Wolfram Elsner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universit?t Bremen, seine Anerkennung für Chinas Errungenschaften in der Aufforstung aus. Insbesondere in diesem Bereich erkennt er ein gro?es Potential für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit.
Wolfram Elsner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universit?t Bremen, erkennt im Interview mit China.org.cn Chinas Bemühungen zur nachhaltigen und grünen Entwicklung an.
?Als ich 2014 zum ersten Mal nach China kam, wurden überall B?ume gepflanzt,“ erinnerte sich Elsner. China sei mittlerweile weltweit die Nummer 1, was Aufforstungen angeht. Mithilfe dieser neuen W?lder k?nne China den gr??ten Teil seiner CO2-Emissionen wieder aus der Atmosph?re herausholen und damit ma?geblich zum Erhalt des Weltklimas beitragen, w?hrend ansonsten allerorts W?lder brennen. Keine Regierung und kein Medium im ?Westen“ denke de facto über Wiederaufforstungen nach, betonte der Professor.
?Ich habe auch daran zunehmend gemerkt, dass die ??kologische Zivilisation‘ und die Zielsetzung eines ?sch?nen Landes‘ in China keine Parolen, sondern tats?chliches Alltagsleben der Chinesen sind. Dabei handelt es sich um eine ?kologische Massenmobilisierung. Wohin ich auch in diesem Land blicke, ist das ?kologische Bewusstsein auf hohem Niveau weiter gest?rkt,“ merkte er an.
Chinas doppelte Klimaziele – bis 2030 soll der H?hepunkt der Kohlenstoffemissionen erreicht werden und bis 2060 will das Land kohlenstoffneutral werden - h?lt Elsner für ambitioniert. Diese ehrgeizigen Ziele k?nnten demonstrieren, dass China im Vergleich zum Westen mit einem h?heren Tempo voranschreite, da der Umstieg auf erneuerbare Energien und die Investitionen in diesen Sektor in China mit beispielloser Geschwindigkeit stattfinde. Als Beispiel nannte der ?konom die Elektromobilit?t, die Entwicklung von Wasserstoff-Mobilit?t, die Versuche mit Solarplatten-Autobahnen und den attraktiven ?ffentlichen Schienen- und Busverkehr. Auch die Anwendung von neuen recycelbaren Alltagmaterialien wie bei 3D-Druck-H?usern oder das Verbot von Einweg-Plastik in immer mehr chinesischen Regionen würden dazu beitragen, das Land ?kologisch umzuwandeln. ?Kein westliches Land hat auch nur ann?hernd diese Handlungsf?higkeit und diesen politischen Willen zu einer solchen Transformation,“ fuhr der Wissenschaftler fort.
In Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland bzw. Europa zeigte sich der 72-j?hrige China-Kenner ebenfalls optimistisch. ?China ist inzwischen zum Beispiel auch führend beim ?kologischen St?dtebau, beim ?kologischen Umbau alter Stadtstrukturen und beim ?kologischen Hausbau.“ Ihm zufolge hat es in Europa und insbesondere in Deutschland in den 1970ern und 1980ern viele neue Ideen gegeben. Nach der vollst?ndigen Etablierung des Neoliberalismus in den 1980er und 1990er Jahren habe Deutschland dann zwar real nicht mehr viel bewirken k?nnen, es sei jedoch in den Wissenschaften der Stadtplanung und der ?kologie weiter gut aufgestellt. In dieser Hinsicht sieht er ein gewisses Potential für die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit. Schon seit l?ngerem arbeiten Deutschland und China in spezialisierten Technologieparks etwa im Bezirk Pudong in Shanghai an ?kologischen Baukonzepten zusammen. In der deutschen Stadtplanung werden zur Zeit aber nur noch kleine, lokale Experimente anstelle von gro?angelegten Programmen und Projekten durchgeführt. ?Insofern würde ich den franz?sischen Wissenschaftler David Gosset zitieren, der 2018 auf einer Innovationskonferenz in Tianjin sagte, dass die besten europ?ischen st?dtebaulichen Innovationen heute in chinesischen St?dten zu realisieren sind“, sagte Elsner.
?Führende Manager deutscher Gro?unternehmen haben deutlich gemacht, wie wichtig für sie der chinesische Markt nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch als Zuliefermarkt und als Markt für Forschungs- und Entwicklung für sie geworden ist“, sagte er weiter. Der Bosch-Konzern, Siemens, Volkswagen und viele andere h?tten erkl?rt, dass sie heute mindestens so viele neue Entwicklungen aus ihren chinesischen Tochtergesellschaften beziehen, wie sie einst dorthin geliefert h?tten.
?hnlich haben sich auch führende deutsche Finanzdienstleister über die grünen Investitionsm?glichkeiten und die Investitionsm?glichkeiten in die sogenannten ?grünen Einh?rner“ Chinas ge?u?ert. Vor allem für mittelst?ndische Unternehmen aus der Bundesrepublik g?be es noch erhebliches Potenzial hinsichtlich der Kooperation mit China in diesem Sektor, stellte er fest. Die chinesischen Entwicklungen in Elektronik, Solartechnik, Wasserstoff-Technologie, Speicher- oder Batterie-Technologie sowie demn?chst auch bei Halbleitern seien für deutsche Unternehmen von einzigartiger Attraktivit?t, w?hrend andererseits auch deutsche Unternehmen, Ingenieure, Techniker und Arbeitnehmer nach wie vor gut ausgebildete und lernf?hige Partner für die Akteure in der chinesischen grünen Entwicklung bleiben würden. Sie k?nnten nicht nur neue Ideen verstehen, sondern auch selbst neue Ideen zu der Kooperation beisteuern, machte Elsner deutlich.